Über uns

Der K.St.V. Osning wurde am 14. Dezember 1908 an der Westfälichen Wilhelms-Universität gegründet und im folgenden Jahr als 51. Verbindung in den Kartellverband deutscher Studentenvereine (KV) aufgenommen.


Gruppe

„Wer seid ihr eigentlich und was macht ihr so?“ Das sind zwei sehr berechtigte Fragen, die wir häufig gestellt bekommen. Das Prinzip der Studentenverbindungen scheint aus der Zeit gefallen und überholt. Der Eindruck entsteht, dass sich die ganzen „Corpos“ im Gestern befinden und ihren glorreichen Tagen hinterhertrauern. Auch wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage der Identität. Wer wollen wir eigentlich sein? Erstmal sind wir Studenten und wollen uns gegenseitig bei der Findung unseres Lebenswegs unterstützen. Gleichzeitig wollen wir mit Projekten (beispielsweise Renovierungsarbeiten am Haus oder Planung von Veranstaltungen) die selbstständige Umsetzung von Ideen fördern. Dazu kommt die Idee einer demokratischen Gemeinschaft, die sich selbst durch Diskussionen, Wahlen und Abstimmungen Regeln für das bessere und einfachere gemeinschaftliche Leben auferlegt. Gleichzeitig sind wir als Verbindung unpolitisch, denn wir wollen unseren Mitgliedern die Chance geben, ihre eigene Meinung zu entwickeln und zu vertreten, wenn sie das möchten. Außerdem entnehmen wir dem Christentum vor allem das Gebot der Nächstenliebe, weshalb wir nicht auf die Idee kommen würden, mit scharfen Waffen aufeinander einzuschlagen. Diese Leitlinien versuchen wir (ziemlich erfolgreich) umzusetzen und setzen dabei auf die Heterogenität unserer Mitglieder in den gegebenen Parametern. Um den K.St.V. Osning und uns wirklich zu verstehen, sowie die Dinge, die wir tun, muss man sich mit unserer Geschichte und vor allem mit unseren Prinzipien auseinandersetzen. Heutzutage beschäftigen wir uns mit unseren Traditionen und Werten. Viele von ihnen stellen wir in Frage und diskutieren offen darüber. Dabei hilft uns die Interdisziplinarität, um verschiedene Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten zu können.

Bier und Wandern klingt heute wohl eher nach Vatertag. Im Jahre 1908 waren aber Studenten unserer zwei Mutterverbindungen (Germania und Cimbria) im Teutoburger Wald unterwegs und haben auf dem Weg zum Herrmannsdenkmal die Eindrucksfülle des Eggegebirges bestaunt. Genau dieser Eindruck bewegte die Studenten dazu, eine neue Verbindung zu Ehren des Teutos zu gründen (was die Menschen halt damals alles zu Ehren von etwas getan haben). Der Osning wart geboren (Osning ist ein altertümlicher Name des Teutoburger Waldes) und schon 1909 war den Aktiven klar, dass man friedlich besser zusammenlebt, deswegen entschieden sie sich dazu dem KV beizutreten (KV-Nummer 51), der das Prinzip der Religion und vor allem der Nächstenliebe bis heute vertritt und sich die Rückbesinnung auf die inneren studentischen Werte berechtigterweise auf die Fahne schreibt. Während der NS-Zeit gingen wir nicht vehement genug gegen das Regime vor. Man setzte sich zwar kritisch mit der Schreckensherrschaft auseinander, aber nachdem Hitler mit fadenscheinigen Lügen die Katholiken ruhigstellte, sah man sich nicht mehr in Gefahr und lebte weiter in seiner eigenen Welt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als alle Studentenverbindungen dem Führerprinzip unterstellt wurden und sich sowohl der Osning als auch der KV selbst auflösten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der damit einhergehenden Befreiung vom nationalsozialistischen System fanden sich die alten Herren zusammen und beschlossen, dass man es nochmal versuchen wollte. Bis 2002 folgte dann eine Zeit, in der man mit Höhen und Tiefen konfrontiert wurde. Man beschloss im KV auch Protestanten aufzunehmen, aber auch das half dem Osning erstmal nicht so wirklich, sodass man sich entschied, den Osning aufgrund fehlenden Nachwuchses inaktiv werden zu lassen.

Gruppe

2017 vermisste Bundesbruder Willamowski einen KV-Verein vor Ort, nachdem er für sein Studium nach Bielefeld zog. Nach der ersten Kontaktaufnahme mit dem AH-Verein des Osnings und dem Genuss von ein paar kühlen Hellen, wurden weitere bereits Korporierte und gute Freunde zusammengetrommelt, um gemeinsam den Osning zu reaktivieren. Nach dem Reaktivierungskommers trafen sie sich zu Stammtischen in der Kneipe „Zwiebel“, bis sie dann nach dem Keilen neuer Mitglieder zusammen das Haus in der Artur-Ladebeck-Straße bezogen. Seitdem konnten wir viele neue Mitglieder gewinnen, die alle zusammen den Osning zu einer eingeschworenen Gemeinschaft machen.

Hier lernen wir nicht nur das Überleben außerhalb des wohl behüteten Kinderzimmers im Elternhaus, sondern auch was es heißt, wahre Freunde zu finden. Was nun eher nach dem Wahlspruch irgendwelcher Musketiere klingt, ist tatsächliche Wahrheit: die Gemeinschaft ist für jeden da, jeder von uns erfährt Unterstützung, wenn er sie braucht und auch wenn er sie nicht braucht. In dieser Einstellung fühlten wir uns gerade in der Corona-Zeit bestätigt, währenddessen in der Hausgemeinschaft jeder für jeden da war. Es entstehen Freundschaften, die ein Leben lang halten, und zusammen schaffen wir Erinnerungen, von denen wir unseren Kindern später noch erzählen können.


Wir laden jeden herzlich dazu ein, unsere Veranstaltungen zu besuchen. Dabei sind wir auch immer gerne bereit, unsere Erfahrungen zu teilen und neue Ideen anzunehmen. Kontakt